Künstliche Intelligenz und Kunst

KI und eine Revolution in der Kunst

Vor einigen Jahren, kurz nach dem Erscheinen meines Thrillers über Künstliche Intelligenz »Das Erwachen«, habe ich im Rahmen von Vorträgen zum Beispiel bei Sony und IBM sehr interessante Gespräche mit KI-Forschern geführt, und dabei wurde die menschliche Kreativität immer wieder als letzte Bastion des Menschen genannt, uneinnehmbar für Künstliche Intelligenz. Zusammen mit einigen anderen bin ich schon damals davon überzeugt gewesen, dass hier der Wunsch Vater des Gedankens ist. Nicht zuletzt »Midjourney« zeigt uns, dass die KI-Revolution nicht nur Industrie und Verwaltung betrifft, sondern auch die Kunst.



Was ist Midjourney? Eine KI, die Bilder praktisch auf Zuruf generiert, und das in einer atemberaubenden Qualität und nicht mehr von den Werken menschlicher Künstler unterscheidbar. Hier sind zwei Links zu Artikeln, die näher darauf eingehen, der erste in deutscher, der zweite in englischer Sprache.

https://www.netzwelt.de/news/205779-midjourney-kostenlos-ausprobieren-kuenstlerische-ki-animiert-alles-euch-einfaellt.html
https://expertphotography.com/midjourney/

Es genügt, der KI Midjourney einige wenige Worte zu nennen, und daraus erstellt sie innerhalb kurzer Zeit verblüffend gute Bilder. Ganz abgesehen davon, dass sich hier die Frage des Copyrights neu stellt: Ich fürchte, menschliche Künstler, die zum Beispiel Titelbilder für Romane schaffen, haben allen Grund, sorgenvoll in die Zukunft zu blicken, denn bald wird KI solche Bilder viel billiger und schneller liefern, ohne Kompromisse bei der Qualität. Verbote wie hier bei Heise geschildert (https://www.heise.de/news/Midjourney-Co-Erste-Kunstportale-verbieten-Werke-von-KI-Bildgeneratoren-7261935.html) werden diese Entwicklung nur verlangsamen, aber sicher nicht aufhalten.

Und wir Autoren? Müssen wir uns ebenfalls Sorgen machen? Es wird bereits an KI-Engines für die Erstellung von Texten für Sachbücher und Romane gearbeitet, mit immer besseren Resultaten. Ich bin davon überzeugt, dass es in wenigen Jahren die ersten von Künstlicher Intelligenz »geschriebenen« Romane auf den Bestsellerlisten geben wird. Bei Übersetzern ist die Zukunftsperspektive ebenfalls alles andere als rosig: KI-Systeme werden Sachliteratur und Belletristik weitaus schneller und vielleicht sogar besser zwischen verschiedenen Sprachen übertragen.

Menschliche Kunst, gleich in welcher Form, verschwindet sicher nicht, aber sie wird vermutlich ein besonderes Label bekommen, damit sie erkennbar bleibt, zum Beispiel »made by human«.

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