Das »Omniversum« – die bisherigen Romane
»Omniversum« – so habe ich das Universum genannt, das die Leser von »Omni« im Oktober 2016 kennengelernt haben. »Omni« ist der erste Roman, der in diesem besonderen Universum angesiedelt ist. Weitere Romane werden folgen, alles Einzelromane, die unabhängig voneinander sind, aber zusammen eine große Geschichte ergeben. Im Mittelpunkt dieses Universums steht »Omni«, eine Gemeinschaft von Superzivilisationen, die anderen, weniger hoch entwickelten Völkern hilft. Doch die Hilfe ist nicht immer unproblematisch und manchmal bei den Herrschenden auch nicht willkommen …
Noch ein kleiner Hinweis. Die Handlung von »Ruf der Unendlichkeit« ist in ferner Zukunft des Omniversums angesiedelt. Und auch in seiner Vergangenheit.
Worum geht es in “Omni”, dem 1. Roman aus dem “Omniversum”?
Stellen Sie sich vor: Ein freundlicher Alien kommt zu Ihnen und bietet Ihnen die Möglichkeit, in die Dienste einer so hoch entwickelten außerirdischen Zivilisation zu treten, dass uns ihre Technik – wie es Arthur C. Clarke einmal formuliert hat – wie Magie erscheint. Sie könnten viel länger leben als hier auf der Erde, Jahrtausende, wenn Sie möchten, und Sie könnten die Wunder der Galaxis sehen, fremdes Leben, fremde Zivilisationen. Sie könnten das Universum erleben. Wie würden Sie sich entscheiden? Würden Sie hier auf der Erde bleiben, in vertrauter Umgebung, oder würden Sie dem Alien ins All folgen, zu fernen Welten?
Der Mensch namens Aurelius hat ein solches Angebot erhalten und sich dazu entschieden, die Erde zu verlassen. Seit zehntausend Jahren arbeitet er für Omni, eine Gemeinschaft von Superzivilisationen. In ihrem Auftrag reist er durch die Milchstraße, besucht junge, aufstrebende Völker und hilft, wo Omni Hilfe für nötig hält. Manchmal greift er auch in Entwicklungen ein, wenn sie in bedrohliche Richtungen führen. Er spricht für Omni, er ist eine weise Stimme, auf deren Rat man hört.
Zu Beginn des Romans bekommt Aurelius einen neuen Auftrag, den letzten, bevor er sich für hundert oder mehr Jahre nach Omni zurückziehen und die vielen Wunder der Superzivilisationen genießen kann: Er soll verhindern, dass ein mächtiges Artefakt – die »Pandora-Maschine« – in falsche Hände gerät. Es scheint ein einfacher Auftrag zu sein, doch der erste Eindruck täuscht. Die Pandora-Maschine gerät außer Kontrolle und bedroht die Zukunft der Menschheit. Aurelius braucht die Hilfe von Forrester und Zinnober um die Pandora-Maschine in Sicherheit zu bringen, aber ausgerechnet Forrester und seine Tochter Zinnober sollen ihn entführen, für eine Schattenorganisation namens Agentur, die es auf die Pandora-Maschine abgesehen hat und sie mit Aurelius’ Hilfe unter ihre Kontrolle bringen will.
Ausgezeichnet als bester Roman mit dem Kurd Laßwitz Preis 2017.
ET 04.10.2016, ISBN 978-3-492-70359-8, Taschenbuch, Broschur, 560 Seiten, Verlag: Piper
Worum geht es in “Das Arkonadia-Rätsel”, dem 2. Roman aus dem “Omniversum”?
Ein Bund von Superzivilisationen, Omni genannt, wacht in der Milchstraße über die Entwicklung von Leben und Zivilisationen. Jasper und seine Tochter Jasmin gehören zu den wenigen Auserwählten, die in den Diensten Omnis stehen. Ihr Auftrag führt sie zu dem fernen Planeten Arkonadia. Seit Jahrtausenden stranden dort immer wieder Raumschiffe unter dem Einfluss einer unerklärlichen Raumzeit-Anomalie. Zudem bewirkt das Phänomen des Nerox, das alle 453 Jahre auftritt, technologischen Stillstand und stürzt den ganzen Planeten ins Chaos. Niemand kennt den Ursprung des Nerox. Jasper und Jasmin sollen das Rätsel von Arkonadia lösen und stoßen dabei auf ein Geheimnis, das eine Milliarde Jahre alt ist und auch Omni betrifft …
Bei diesem Roman gibt es eine Besonderheit. Ich habe die Leser gebeten, den Planeten Arkonadia mit Vorschlägen für zwei Lebensformen mitzugestalten (Beiträge). Unter den zahlreichen Beiträgen habe ich zwei ausgewählt, die von Steffen Kremser und Paul Tobias Dahlmann stammen. Zwei Nebenfiguren tragen wie versprochen ihre Namen – gemeint sind »der Dahlmann« und der Schlüsselverwahrer »Stef Kremser« –, und die betreffenden Lebensformen sind: der »Gebeiner«, der zum ersten Mal auf Manuskriptseite 385 erscheint, sowie die an »Seesterne« und »Seebirnen« erinnernden Geschöpfe, denen der Leser auf Seite 480 begegnen wird.
ET 02.05.2017, ISBN 978-3-492-70426-7, Klappenbroschur, 544 Seiten, Verlag: Piper
Worum geht es in “Ruf der Unendlichkeit”, dem 3. Roman aus dem “Omniversum”?
Als letzter, unsterblicher Mensch in der Milchstraße steht Aron in den Diensten der Moy, einer alten Superzivilisation, die seit ewigen Zeiten über den Kosmos wacht. Sein Auftrag: der Schutz des Kulturguts unterentwickelter Zivilisationen vor den Blendern, einem mysteriösen Volk, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, Zwietracht unter den unerfahrenen Kulturen zu säen. Die neue Mission führt ihn auf den Planeten Mulkain, wo einige Abgesandte der Moy verschwunden sind. Doch was er dort entdeckt, lässt ihn an allem zweifeln, was er zu wissen glaubt. Er bricht zu einer kosmischen Reise auf, um der Frage nachzugehen, warum die einstigen Hochkulturen der Menschheit untergingen.
ET 26.10.2022, ISBN 978-3-596-70575-7, Klappenbroschur, ca. 550 Seiten, Verlag: Fischer Tor
Guten Tag Herr Brandhorst
Mit grosser Spannung bin ich ins Omni Universum abgetaucht.
Und wieder habe ich Ihre Romane richtig gehend verschlungen.
Für mich gibt’s aktuell nicht vergleichbares, wo Spannung, Fiktion und Ideenreichtum mit wissenschaftlichen Aspekten verwoben sind, ausser natürlichen die alten bekannten Klassiker.
Für mich sind Sie im Olymp der grossen Schriftsteller längst angekommen und das haben Sie redlich verdient.
So bin ich gespannt auf die, hoffentlich, bald nächsten grossen Reisen im Omni Universum.
In diesem Sinne bis bald im Sprawl zu neuen Orten und Begebenheiten.
Gruss
Roger Lehner
Danke für das dicke Lob. 🙂 Es wird mit dem Omniversum weitergehen, versprochen, aber zuerst gibt es ein Abenteuer in einem ganz neuen Universum. Nach einem Ausflug in die nahe Zukunft (“Das Erwachen”, 2. Oktober bei Piper) erscheint im März 2018, ebenfalls bei Piper, der SF-Roman, an dem ich derzeit arbeite, Arbeitstitel “Die Tiefe der Zeit”.
Das Omniversum ist eine fantastische Kreation! Erfrischend, dass nicht die Menschen dort die Krone aller Dinge sind, sondern noch einen weiten Weg zum Anschluss an die wahrhaft großen Kulturen vor sich haben. Die Art wie Sie die Unendlichkeiten in Zeit, Raum und Möglichkeiten zum klingen bringen, erzeugt bei mir eine ganz besondere Stimmung, wenn ich Ihre Bücher höre… Herzlichen Dank!
Guten Abend Herr Brandhorst,
in der Espelkamper Bücherei (also nur unweit von Ihren Wohnort) habe ich es schon fast aufgegeben, noch SF zu finden. Eher durch Zufall sah ich Ihr Buch “Das Erwachen”. Zufall deshalb, weil es in der Abteilung “Thriller” stand (statt unter Science Fiction). Das ist auch kein Wunder, weil auf dem Buchtitel bereits das Wort “Thriller” auftaucht.
Nur diesem Zufall habe ich es zu verdanken, dass ich einen der aus meiner Sicht besten SF-Romane seit langem gelesen habe. Natürlich nutze ich diese angenehme Lese-Erfahrung und bestelle nun erste weitere Romane von Ihnen. Damit andere “eingefleischte” SF-Leser nicht auf den gleichen Zufall angewiesen sind, ist mein wohlgemeinter Rat, auf den Buchdeckel vielleicht doch mal “Science Fiction” (statt “Thriller”) anzugeben.
Sollten Sie übrigens mal in der Nähe Ihres Wohnortes eine Lesung oder andere Aktivitäten planen, würde ich mir über eine Email freuen. Da ich nur ca. 10 km entfernt wohne, würde ich (falls ich Zeit finde) die Gelegenheit nutzen.
Lieber Herr Lasthoff,
eigentlich ist “Das Erwachen” gar keine Science Fíction 🙂 , zumindest nicht die Science Fiction, die ich sonst schreibe (siehe “Das Schiff”, “Omni” oder “Die Tiefe der Zeit”). Es handelt sich um einen Near-Future-Roman, was übrigens auch für “Ewiges Leben” gilt, gerade bei Piper erschienen. Beide Romane zeigen, um einige Jahre in die Zukunft versetzt, sehr aktuelle Entwicklungen, bei Künstlicher Intelligenz und Gentechnik. Lesungen finden immer wieder statt, manchmal auch in der Nähe. Ich weise hier auf meiner Webseite oder auf meiner Autorenseite bei Facebook darauf hin.
Viel Spaß beim Lesen meiner anderen Bücher!
Beste Grüße, Andreas Brandhorst
Und wieder einmal sucht die westliche (vermeintliche) Wertegemeinschaft ihre Gier nach Land und Resourcen in Form der grausigen (anhaltenden) Kolonialisierung der Welt in den letzten 500 Jahren zu rechtfertigen (oder zu feiern) in Form einer ohne Zweifel nett erzählten Geschichte, die jedoch leidlich die gigantische Blutspur rechtfertigen kann, die die Weissen/Europäer in der Vergangenheit und der Gegenwart hinterlassen haben. Es spielt sich halt anstelle in Latrinamerika oder Afrika in der Milchstrasse ab.
Hallo C. Martin,
sind Sie auch so ein W***-Tastaturheld? Man muss die Bücher von Herrn Brandhorst nicht mögen. Ich mag sie sehr und lese sie mit großer Begeisterung. Aber eine solche Verbindung herzustellen ist einfach lächerlich. Herr Brandhorst als Chronist der Kolonialisierung und der gigantischen Blutspur? Das ist einfach absurd. Und es trifft nicht ansatzweise zu.
Ich kann es kaum erwarten, wie es nach dem ‘Ruf der Unendlichkeit’ weitergeht? Bzw. wann?
VG
Alexander
Lieber Alexander, ich hätte da schon eine Idee, wie es mit dem “Omniversum” weitergehen könnte. Mal schauen … 😉
Beste Grüße, Andreas
Hallo Herr Brandhorst,
ich bin ein begeisterter Sci-Fy-Fan. Ihre Bücher sind einfach super. Ich lese ihre Bücher sehr gerne. Omni und das Arkonadia-Rätsel liebe ich und ich hoffe es wird einen dritten Band im Omniverse geben?!
Machen sie weiter so!
Liebe Grüße
Lieber Stanley,
ich verrate ein kleines Geheimnis: Der neue Science-Fiction-Roman, mit dem ich gerade fertiggeworden bin (Arbeitstitel “Ruf der Unendlichkeit”, erscheint im Herbst 2022 bei Fischer Tor), hat durchaus mit Omni zu tun.
Beste Grüße, Andreas Brandhorst
Ich bin sehr begeistert von den beiden ersten Omniversum-Romanen – aber gleichermaßen auch enttäuscht vom Dritten. Nicht vom Buch und der Geschichte an sich, die ist toll geschrieben, aber es ist mir unverständlich (es fühlte sich fast als “Verlust” an 🙂 ), warum das so toll und umfangreich erschaffene “Omni”, die Superzivilisationen, das Sprawl etc. quasi alles im Handstreich wieder abgeschafft wurde. Nachdem man gerade erst in 2 Bänden gelernt hat, wie alt und mächtig Omni ist, was es mit den Pandora und der (mindestens) 1 Milliarde umfassenden Geschichte von Omni auf sich hat – Zack: Alles wieder weg, das so alte und mächtige und vielversprechende Omni ist nicht mehr.
Es wirkt fast so, als wollten Sie das erschaffene Omniversum wieder loswerden um nicht darin gefangen bleiben zu müssen 🙂 Selbst wenn es jetzt noch Geschichten im existierenden Omniversum gäbe, wären es Geschichten aus der Vergangenheit. Würden wir Omni oder gar Jasper und Jasmin noch einmal treffen, wäre es mehr ein Nachruf als eine Weitererzählung.
Fast wünschte ich deshalb, dass ich den “Ruf der Unendlichkeit” nicht gelesen hätte.
Wie kam es zu ihrem Entschluss, Omni bzw. das Omniversum quasi wieder abzuschaffen?
Oh, das Omniversum existiert nach wie vor, und ebenso Omni. Allerdings stand Omni den Blendern und Moy gegenüber vor einer Riesenherausforderung – deshalb Arons supergeheime Mission. Omnis Großer Denker denkt über Zeiträume hinweg, die weit über das menschliche Vorstellungsvermögen hinausgehen. Da ist noch viel Platz für weitere Geschichten.
Lieber Herr Brandhorst,
mit einer wahren Begeisterung habe ich – nicht nur – Ihre Omni-Romane gelesen, aber leider ist mir am Schluss im “Ruf der Unendlichkeit” Ihre Kausalitätslogik ziemlich unverständlich geblieben. Arons Rückkehr aus der Vergangenheit war doch trotzdem lange nach dem absoluten Sieg der Chimären über Omni und die Menschheit.
Weshalb finden sie die Unterwasserstation mit “seiner” Frau nicht mehr und, und und ? Habe ich etwas verpasst ?
Lieber Her Schäfer,
so ist das mit Zeitreisen, da können Zeitlinien durch “reziproke Kausalität” durcheinandergeraten. Im Roman wird auch einmal darauf hingewiesen: Selbst kleine Änderungen im Zeitstrom haben manchmal unabsehbare Folgen.
Beste Grüße
Andreas Brandhorst