Am 11. Januar Neuausgabe bei Piper: SEELENFÄNGER
Der Roman ist ursprünglich 2012 bei Heyne erschienen, und der Piper Verlag bringt ihn als Taschenbuch neu heraus.
Worum geht es? Zacharias Calm verfügt über eine besondere Gabe: Als »Traveller« kann er mit dem Bewusstsein anderer Menschen in Kontakt treten. Mit seiner Fähigkeit trägt er maßgeblich zur Aufklärung von Straftaten bei. Eines Tages kehren plötzlich andere »Traveller« von ihren Reisen in das Bewusstsein ihrer Klienten nicht mehr zurück. Wohin sind sie verschwunden? Steckt ein Verbrechen dahinter? Gemeinsam mit der Therapeutin Florence macht sich Zacharias auf die Suche nach seinen Kollegen. Es beginnt eine gefährliche Mission in mentalen Welten, bei der die Grenze zwischen Realität und Traum schon bald verschwimmt. Und dann stehen Zacharias und Florence einem skrupellosen Gegner gegenüber, der sogar die Realität bedroht …
Der Roman “Seelenfänger”:
ET 11.01.2019, ISBN 978-3-492-28188-1, Taschenbuch, ca. 640 Seiten, Verlag: Piper
Hallo Herr Brandhorst!
Ich habe gerade ihren Roman “Seelenfänger” als Hörbuch zu Ende gehört. Mit hat sehr gut gefallen, wie sich die Geschichte immer weiter öffnet, wie eine Matrjoschka, eine Konzeption der Welt nach der anderen und alle gehören zusammen und sind doch verschieden voneinander. Das Thema einer Traumwelt, die unabhängig (?) von unserer “Realität”, aber Teil unserer Wirklichkeit ist, finde ich hochspannend. Lovecraft hatte schon eine deutlich weniger ausgearbeitete ähnliche Idee und Anklänge an “The Matrix” und “Inception” meine ich auch entdeckt zu haben…
Die Figur vom “vergesslichen Gott” fand ich etwas plakativ, auch wenn sie durchaus Unterhaltungswert hatte. Das Ende hat mich jedoch enttäuscht. Es ist keine abgeschlossene Geschichte, die eine weitere Geschichte erahnen lässt, sondern eine, die nach einer Fortsetzung schreit!!! Das hat etwas von plattem amerikanischem “Hollywoodismus”, was der Geschichte m.M.n. schadet. Nicht zuletzt, weil es seit 8 Jahren Liebe Fortsetzung gibt! Wo bleibt sie???
Mit besten Grüßen
Marcel Meder
Lieber Herr Meder,
es gibt tatsächlich gewisse Parallelen zwischen “Inception” und “Der Seelenfänger”. Wenn ich mich richtig erinnere, wurde der Film gerade gezeigt, als ich “Der Seelenfänger” schrieb, und daraufhin musste ich den Roman ändern, denn sonst hätte es noch mehr Gemeinsamkeiten gegeben. Wie Terry Pratchett einmal sagte: Manchmal treffen frei umherfliegende Ideen auf mehrere empfangsbereite Gehirne gleichzeitig … 🙂 Was das offene Ende betrifft … Eigentlich ist die Handlung abgeschlossen, aber es wird angedeutet, dass es weitergehen könnte. Ich mag so etwas sehr, in Filmen und in Büchern, denn dann kann man seiner Fantasie freien Lauf lassen und nach Herzenslust spekulieren. Eine Fortsetzung ist leider noch nicht in Sicht, aber ich schließe sie auch nicht aus. Vielleicht nachdem die Projekte beendet sind, mit denen ich derzeit beschäftigt bin …
Beste Grüße
Andreas Brandhorst