
Das 21. Jahrhundert wird vielleicht als das »chinesische Jahrhundert« in die Geschichte eingehen. Wir erleben derzeit eine Verlagerung des ökonomischen und technologischen Schwerpunkts der Welt nach Asien und dort insbesondere nach China, wo einzigartige Entwicklungen stattfinden, die das »Reich der Mitte« in zehn, spätestens zwanzig Jahren zur größten und vielleicht einzigen Supermacht des Planeten Erde machen werden. In Bezug auf Technologie und Wissenschaft hat uns China längst eingeholt, in manchen Bereichen sogar überholt – und der Abstand wächst. Europa nimmt keinen zentralen Platz mehr auf der Bühne des Weltgeschehens ein, und selbst die USA geraten immer mehr ins Hintertreffen. Im Vergleich mit Asien wird die westliche Welt in den kommenden Jahrzehnten deutlich an Bedeutung verlieren.
Mein nächster Wissenschaftsthriller, den ich derzeit vorbereite, thematisiert auch dies, und die Recherchen dafür sind aufwendiger als jemals zuvor. Noch bin ich in der Phase, Daten und Infos zu sammeln, und das Bild, das sich mir als in der westlichen Kultur verwurzelter Beobachter bietet, ist atemberaubend. Meine gar nicht so vorsichtige Prognose: Der erste funktionierende und rentable Fusionsreaktor wird in China Strom liefern, und der erste Quantencomputer mit erwiesener Quantenüberlegenheit, die alle unsere kryptografischen Verfahren infrage stellt, wird seinen Betrieb in China aufnehmen.
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Spannend! Da freue ich mich drauf. Ich hoffe aber, dass Europa in Ihrem Roman nicht ganz so schwach erscheint wie Sie es gerade beschreiben. Gleichwohl teile ich Ihre Einschätzung zu China als kommende Weltmacht. Nun weiß ich natürlich nicht in welcher Zeit die Geschichte spielen wird, aber so ein kleines bisschen Utopie Europa betreffend, würde ich mir schon wünschen.
Z.B. könnte Europa China immer dicht auf den Fersen sein, was die technologische und wissenschaftliche Entwicklung betrifft. Gesellschaftlich und politisch darf es sich gerne von China unterscheiden, wobei ein gewisses Zusammenwachsen all dieser Aspekte, also eine Vermischung der Kulturen könnte spannende Begegnungen, Dialoge und Erkenntnisse ergeben (ähnlich wie das Amerika, das mit Soft Power vieles in den europäischen Kulturen nach dem 2. WK geprägt hat und noch immer prägt). Aber ja, ich weiß, das wäre dann wohl mein Roman … ;o)
Realistisch betrachtet glaube ich schon, dass die Europäer aufgewacht sind und die Aufholjagd begonnen haben. Konkurrenz belebt das Geschäft und fördert Innovationen. Es dauert aber leider ein wenig, bis die Effekte spürbar werden. Das ist meine Hoffnung für unsere europäische Zukunft, selbst wenn die vielleicht ziemlich naiv ist.
Das uneinige, zerstrittene Europa hat in den letzten Jahren wirtschaftlich, technologisch und politisch an Bedeutung verloren, und ich fürchte dieser Trend wird sich fortsetzen. Man könnte sagen: Der Zug ist längst abgefahren (bzw. nie angekommen oder auf der Strecke liegengeblieben, soweit es die Deutsche Bahn betrifft). KI ist dafür nur ein Beispiel von vielen: Die wichtigen Entwicklungen finden in den USA und vor allem in Asien statt. Das gilt auch für andere Technologien, etwa in Bezug auf Klima und Energie. Wenn kein Wunder geschieht, werden sich Europa und insbesondere Deutschland da in Zukunft mit einer Nischenrolle begnügen müssen.