
Geschichten aus anderen Welten
Ich schreibe hauptsächlich Romane, aber in den vergangenen fast fünfzig Jahren sind auch Kurzgeschichten entstanden, einige davon enthalten in den Anthologien, die das Foto zeigt. Schon seit einer ganzen Weile spiele ich mit dem Gedanken, sie noch einmal herauszubringen, aber immer wieder habe ich mich gefragt: Sind die Storys nicht zu alt, zu obsolet? Andererseits sind sie Teil meines Lebens, meines schriftstellerischen Werdegangs. Wäre es nicht interessant für den heutigen Leser, einen Blick auf das Damals zu werfen? Deshalb mein Beschluss, jene alten Geschichten in einem Buch zusammenzufassen, zusammen mit einigen neuen, die ich in den letzten Jahren geschrieben habe und vielleicht einen Reifeprozess und den Wechsel des Autorenblickwinkels zeigen.
Inzwischen habe ich die Storys mithilfe einer OCR-Software und meiner Linux-Workstation digitalisiert, an die neue deutsche Rechtschreibung angepasst und hier und dort bearbeitet, damit sie nach heutigen Maßstäben lesbarer werden. Die Sammlung ist zusammengestellt unter dem Namen »Das Knistern der Zeit« und enthält fast alle meine Geschichten von 1982 bis 2019, jede von ihnen versehen mit einem Vorwort. Sie wird als Selfpublishing-Projekt erscheinen, als E-Book, Paperback und Hardcover. Demnächst mehr dazu.
Grüezi Herr Brandhorst
Ich finde die Idee, die alten Geschichten gesammelt in einem Buch zu veröffentlichen super und freue mich jetzt schon darauf.
Es mag sein, dass diese vielleicht nicht mehr ganz up do date erscheinen. Aber wie Sie ja richtig feststellen, entwickelt man sich im Leben. Und ich gehe mal fest davon aus, dass das auch Auswirkungen auf den eigenen Schreibstil hat, oder gar haben muss.
Freundliche Grüsse und eine gute Zeit.
Aurelio Zoli
Lieber Herr Zoli, wie dem EDIT in meinem Posting zu entnehmen, ist die Storysammlung inzwischen gescannt, überarbeitet (leicht) und zusammengestellt. Bei einigen der alten Geschichten hatte ich seeehr gemischte Gefühle, aber sie zeigen meinen Werdegang – damals war die Lernkurve für mich noch recht steil. Und in zwei oder drei jener Storys ist auch der Zeitgeist von damals erkennbar: 80er-Jahre, die kritische Phase des Kalten Kriegs, die Angst vor einem atomaren Dritten Weltkrieg … Jetzt muss ich “nur” noch einen passenden Verlag finden. 🙂
Beste Grüße
Andreas Brandhorst