»Das Erwachen« ist fertig.
Oder fast. Die Geschichte ist erzählt, der Text geschrieben – 811 Seiten sind es geworden. Viele Monate habe ich daran gearbeitet und fast ständig daran gedacht. Während dieser Zeit habe ich nicht nur weitergeschrieben an der großen Geschichte über Künstliche Intelligenz, die im Herbst im Belletristik-Programm des Piper Verlages erscheinen wird, sondern auch Szenen geändert, hier ein Kapitel gekürzt, dort eins erweitert, manche Absätze gestrichen, andere hinzugefügt. Der Roman war immer, von Anfang an, eine einzige große Baustelle, trotz sorgfältiger Planung. Ich habe solche Projekte mit einem hohen Berg verglichen, den es zu erklimmen gilt, und es fühlt sich gut an, nach der langen Kletterpartie den Gipfel erreicht zu haben. Aber: Die Arbeit ist noch nicht zu Ende. Ein besonders schwieriger und oft auch nervenaufreibender Teil beginnt jetzt – die Überarbeitung. Ich weiß von zwei oder drei Logikfehlern, die sich eingeschlichen haben, und die müssen natürlich korrigiert werden, wodurch es erforderlich sein kann, das eine oder andere Kapitel komplett umzuschreiben. Es gibt Dutzende von kleineren Stellen, die bereits markiert sind, was für mich bedeutet: Hier musst du noch etwas genauer nachdenken. Hinzu kommen zahlreiche andere Stellen, die mir bei genauer Durchsicht des Textes auffallen werden.
Ich nehme an, die Überarbeitung wird mindestens einen Monat dauern. Und selbst dann ist der Roman noch nicht fertig. Die Handlung ist in naher Zukunft angesiedelt, aber wie ich in einem Interview gesagt habe: Die Zukunft fällt auf uns herab. Will heißen, die Dinge (nicht nur die technischen, auch die politischen) entwickeln sich so rasend schnell, dass ich bestimmte Details des Romans schon mehrmals den neuen Gegebenheiten anpassen musste. In dieser Hinsicht werde ich vermutlich letzte Korrekturen kurz vor Erscheinen des Romans vornehmen.
Bei keinem anderen Romanprojekt habe ich so viel recherchiert wie bei diesem, und die Recherchen hörten natürlich nicht mit der Vorbereitung auf, sondern gingen während des Schreibens weiter. Es kamen immer neue Informationen hinzu, immer mehr Daten mussten berücksichtigt und eingearbeitet werden. Einen so tiefen Einblick in unsere digitale Infrastruktur zu gewinnen, war interessant und … beängstigend.
Ohne Computer wäre unser Leben einfacher? Wohl kaum. Während der vielen Änderungen schon beim Schreiben habe ich mich immer wieder zurückerinnert an die »gute alte Zeit«, die so gut gar nicht war. Ich habe meine ersten Romane mit einer mechanischen Schreibmaschine verfasst, und mir graut bei der Vorstellung, ein 800-Seiten-Manuskript manuell überarbeiten zu müssen, ohne digitale Unterstützung. Ein modernes Textverarbeitungsprogramm ist dabei eine enorm große Hilfe. Computer haben nicht nur das Leben von uns Autoren verändert, sondern das aller Menschen. Und sie werden es weiter verändern. Wie? Eine Antwort darauf gibt »Das Erwachen«. Im Herbst bei Piper.
Hallo Herr Brandhorst,
zum Thema künstliche Intelligenz fällt mir die relativ neue Sci-Fi Serie namens Westworld ein. Sind Sie bereits darauf gestoßen? Wenn ja, was halten Sie davon?
Eine sehr interessante Serie. Mich hat damals schon der Film “Westworld” mit Yul Brynner fasziniert. Das Thema KI ist breit gefächert. In meinem Roman geht es nicht nur um Künstliche Intelligenz, sondern um die nächste Stufe, um breitbandige, nicht fachspezifische Maschinenintelligenz. Da kommt in naher Zukunft einiges auf uns zu …
Da machen Sie mir jetzt aber schon schön die Nase lang 😛 Bis Herbst ist es doch noch so lange hin.
Nachdem ich gerade die Kantaki-Reihe fertig gelesen habe, als nächstes erstmal Omni lesen.
Viel Spaß mit “Omni”!
Habe heute ein Exemplar zum Vor-lesen erhalten. Bin sehr gespannt.
Bitte Rückmeldung, wie “Das Erwachen” gefällt. 🙂
Bin fertig und sehr begeistert. Sehr realistisch und angsteinflößend. Sehr gut recherchiert.
Danke für eine kurzweilige Woche.
Ein wenig Kritik hätte ich noch, diese würde aber spoilern, daher nicht in diesem Rahmen.