Ein Umzug, ein Wohnortwechsel, kann wie ein Neuanfang sein. Je mehr sich die neue Umgebung von der gewohnten unterscheidet, desto stärker ist das Gefühl des Neuanfangs. Man bekommt die Chance, bestimmte Dinge im eigenen Leben zurechtzurücken, den Kurs zu korrigieren. Es ist eine gute Gelegenheit, über die nächste Phase nachzudenken, den nächsten »Lebensabschnitt«.
Für mich ist dieser Mai 2016 der letzte Monat in Bünde, NRW. Am 1. Juni ziehe ich nach Nordhorn in Niedersachsen um, an der holländischen Grenze. Eine schöne Stadt erwartet mich, sehr angenehm, sehr gemütlich. Darf ich auch mit einem »neuen Leben« rechnen, oder einem neuen Lebensabschnitt? Der Unterschied sollte so groß eigentlich nicht sein, aber ich habe ihn deutlich gefühlt, als ich mir Nordhorn angesehen habe. Natürlich erwarten mich keine so großen Unterschiede wie 1984, als ich nach Italien umgezogen bin, und 2013, bei meiner Rückkehr nach Deutschland. Aber es gibt viele kleine Details, die anders sind, die nicht den bisherigen Gewohnheiten entsprechen und sich addieren. Hinzu kommt, dass ich neue Menschen kennenlernen werde, was immer eine Bereicherung ist. Dadurch ändert sich die eigene Perspektive; man bekommt einen neuen Blick auf die Dinge. So etwas kann sehr erfrischend sein, gerade für einen Autor: frischer Wind für Fantasie und Kreativität.
Meine bisherigen Umzüge haben immer zu einem Kreativitätsschub geführt, was mich diesmal besonders zuversichtlich stimmt, denn wenige Wochen im Anschluss an den Umzug nach Nordhorn werde ich mit einem neuen Roman beginnen, der eine besondere Herausforderung für mich darstellt. Es wird ein Belletristik-Roman sein, mit einem geplanten Umfang von ca. 800 Manuskriptseiten, vorgesehener Erscheinungstermin Herbst 2017. Mit den Recherchen habe ich vor zwei Monaten begonnen, das Basisgerüst des Romans existiert bereits, ebenso die Figuren- und Kapitelübersicht: Ich weiß genau, wo die Reise beginnt und wohin sie führt; ich kenne auch die Zwischenstationen. Die Reise antreten werde ich im Juli, in Nordhorn, und ich hoffe, dass ich dann auf einen erneuerten Vorrat an Kreativität zurückgreifen kann.